Alt trifft jung, oder auch Perspektivlosigkeit trifft Resignation. Ein bitterböses Märchen, t'schuldigung, ein trauriger Tatsachenbericht aus dem grün-gelben Einkaufsparadies!
Ist es nicht schon schlimm genug, dass man sich als arbeitender Mensch am Samstag mitten in der Nacht, so um 11 Uhr, aus dem Bett quälen muss um dann festzustellen, dass man nur noch einen Yoghurt im Kühlschrank hat ?? Und dann trifft man, voller Schlaftrunkheit, noch eine fatale Entscheidung. Ach komm, gehste halt schnell zum Marktkauf, wird schon gutgehen. WIRD SCHON GUTGEHEN?!?! Was habe ich mir dabei gedacht. Genauso hätte ich sagen können, nehme ich eben schnell den Fön mit in die Badewanne, wird schon gutgehen!!
Beim Einkaufen lief noch alles problemlos, aber an der Kasse wurde dann aus meinem "Wird schon gutgehen" ein "Was schief gehen kann, wird auch schiefgehen". Am Samstag bei Marktkauf sind ALLE Kassen von 400€ Aushilfs-Schüler-Kräften besetzt. Muss ich noch erklären, was das heißt?? Es wäre völlig egal gewesen, an welche Kasse ich mich anstelle, das Leid wäre überall das Gleiche gewesen. Aber es kam noch Schlimmer. Vor mir ein Rentnerehepaar. Die müssen NATÜRLICH immer am Samstag um 11.30 Uhr einkaufen gehen, weil sie unter der Woche NATÜRLICH keine Zeit haben. Und an der Kasse saß Martin oder Marvin. So langsam das der Scanner gleich 3 mal piepte weil der das Brot zulange über das Feld hielt. Ich bin ja der Meinung das er seinen Arm einfach zu langsam bewegte. Das Ehepaar störte sich daran, weil er etwas zu "gründlich" scannte, scheute aber auch nicht davor zurück, ihm gleichzeit einen Mixtur aus Lebengeschichten und guten Ratschlägen zu erzählen. Genau das verwirrte Martin (oder Marvin) sichtlich. Und es kam wie es kommen mußte, er versäumte es den beiden mitzuteilen, das er gleich mit der Summierung fertig sein und ihnen die Gesamtsumme mitteilen würde. Es tat es einfach so!! Das störte die beiden erheblich in ihrem akribisch geplanten Tagesablauf. Weshalb die Dame Marvin (oder Martin??) barsch anfuhr: "Watt'n se' mal, da muss ich erstmal mein Portemonai suchen". Das aber wiederum verwirrt Mart(v)in! Normalerweise müßte er doch jetzt Geld oder zumindest so'n komisches Plastikkärtchen bekommen. Um die Zeit zu überbrücken schob er frecherweise noch eine Frage hinterher "Haben Sie eine Treuekarte?". Diesmal bellte der Herr zurück: "Können se' nich' warten, Sie sehen doch das meine Frau sucht!". Mar(tv)in bekam es mit der Angst zu tun. Still und unsicher saß er hinter seiner Kasse und wartete auf die Bezahlung. Als die Bezahlung erfolgt (nicht ohne die obligatorischen Cents zu suchen) dachte ich "Das war so klar, das irgend ein Rentner wieder den ganzen Betrieb aufhält". Allerdings wollte dieser Gedanke nicht nur ein Gedanke sein, er wollte raus. Ungefähr so als wenn man einen großen Schluck Sekt zu schnell aus der Flasche nimmt, ohne das man es will kommt er wieder raus. Und so verliess der Gedanke über meine Lippen meinen Kopf, die ihn auch noch in windeseile in Worte transformierten. Kaum ausgesprochen trafen mich drei Augenpaare. Zwei davon hätten mich am liebsten gesteinigt. Aber ein Augenpaar signalisierte mir "Danke, jetzt bin ich sie los!". Toll, Du bist sie los, und was ist mit mir......??
Ich gehe nie wieder Samstag Mittag einkaufen !!!