Montag, 6. November 2006
Ein schöner Tag sollte es werden, ein Tag an dem ich mich nicht ärgern sondern mit meiner Herzallerliebsten mal so ordentlich auf die Ka....ähh shoppen gehe wollte! Gesagt, getan! Hannover, die Stadt an der Leine, traf unsere Wahl. Eine schöne Stadt, mal abgesehen vom dem lustigen Typen am Kröpke. Der 2 Stunden mit seinem Radl im Kreis fuhr in brüllte:
"LAUFT SCHNELLER, KAUFT SCHNELLER - LOS LEUTE, LAUFT SCHNELLER!!"
Mit erschlossen sich die Gründe seines tuns nicht so ganz, aber vielleicht fehlt mir da auch einfach der intellektuelle Zugang.
Nun gut, nachdem wir schon in der Galeria-Kaufhof, C&A, H&M, ESPRIT und Karstadt waren (der aufmerksame Leser erahnt hier vielleicht das primäre Ziel unserer Konsum-Wut-Tour) wählten wir als Abschluss Peek & Cloppenburg direkt am Kröpke.
Auch ich probierte hier in einer sehr gemütlichen Umkleidekabine eine Hose. Mir gefiel die Hose also entschloss ich mich sie sofort an der nächsten Kasse zu erwerben. Nach dem erfolgreichen Kauf wollten wir das Geschäft verlassen um noch kurz etwas zu essen und dann nach Hause zu fahren. Im Erdschoss bemerkte ich, dass mein Handy nicht mehr da war!
OH SCHRECK!!! Ich vermutete, dass es mir beim Anprobieren der Hose aus der Tasche gerutscht sein muss. Ich drückte meiner Freundin die Tüte(n) in die Hand und spurtete zurück ins 3.OG. Als ich im Laufschritt die Rolltreppe vom 2. ins 3. OG betrat schaffe ich genau noch 2 Stufen als SIE vor mir stand.
16-18 Jahre alt, 140KG schwer und genauso breit wie die Rolltreppe. Ich bin nicht schlank, im Gegenteil ein paar Kilos zu viel auf den Rippen habe ich auch. Aber DAS war Körperverletzung des eigenen Körpers und Sachbeschädigung fremden Eigentums, nämlich der Rolltreppe von Peek & Cloppenburg.
Ich fragte freundlich ob ich kurz vorbei könnte. Keine Reaktion. Ich fragte nocheinmal, etwas lauter. Ohne mich eines Blickes zu würdigen antwortete sie mir, in dem Tonfall eines "Vera am Mittag" Gastes zu dem Thema "Ich bin die Allerschönste, Geilste und vor allem Intilli...ähh...Entilli...ähh SCHLAUSTE!" :
"EY, DAS HIER IST EINE ROLLTREPPE UND KEINE LAUFTREPPE...PFFT!"
Bitte was?! Hey, Schwabbel, ich habe freundlich gefragt und ausserdem habe ich es eilig - dachte ich mir!! Meine Manieren verboten mir aber einen derart unflätigen Ton. Also entgegnete ich mit einem zähnknirschenden Grinsen:
"Ich weiss, aber ich habe es wirklich eilig, darf ich bitte vorbei!?"
Aber Susi Schwabbel konterte: "Dann warteste eben bis wir oben sind, wie alle!"
Scheiss auf die Manieren dachte ich (in Gedanken verabschiedete ich mich von meinem Handy), und blaffte sie an. Du gehst ja auch aufrecht, obwohl Du bei Deinen Maßen eigentlich rollen solltest. Und ausserdem ist das hier ein Bekleidungsgeschäft, der McDonalds ist unten auf der anderen Seite der Straße. Oben angekommen drängelte ich sie zur Seite und rannte zur Umkleidekabine. Sie rief noch irgendetwas, was ich aber nicht verstand.
Auf halben wege kam mir meine Freundin entgegen. Links die Tüten und rechts mein Handy. Mein schlaues Mädchen hatte nämlich nicht die Rolltreppe genommen (wie ich, in einem Anfall von "Handy-Weg-Panik") sondern die sich NICHT bewegene Treppe. Diese wird nämlich von fetten Vera-am-Mittag-Teenagern gemieden wie die Sonne von Graf Dracula.
Ich war glücklich mein Handy wieder zu haben und glücklich eine so tolle Freundin zu haben!
Aber irgendwie bestürtzt, dass der Stereotyp der übergewichtigen Mädels im Teenageralter die zu maßloser Selbstüberschätzung neigen und einer Dreistigkeit die jeder Beschreibung spottet, wirklich stimmt!
Talk, talk, talk! - Ich liebe es!!!!
Freitag, 27. Oktober 2006
Die Neverending Story of my KFZ-Steuer geht weiter! Gestern rief mich das örtliche FA an (oh wunder!!). Meine nette Sachbearbeiterin, namentlich Frau Padberg, informierte mich darüber, dass sie immer noch kein Fax von mir erhalten habe! Ich dachte ich traue meinen Ohren nicht. Ich schaute in meine Faxhistorie und da stand ganz klar, schwarz auf weiß, in deutscher Sprache und unumgänglich:
Gesendet um 12:07 Uhr 05151204200 1 Seite, OK KEIN FEHLER
Genau das erzählte ich ihr! Sie könnte das gar nicht begreifen, und ich begriff sofort, dass die im FA überhaupt nicht in der Lage sind irgendetwas zu begreifen.
Vielleicht haben die im Amt aber auch einen Boten der auf frisches, warmes Faxpapier steht und heimlich seiner Sucht fröhnt indem er die Hälfte der zu überbringenden Faxe einfach aufisst?! Wer weis(s)!!
Ich freue mich schon auf den Tag, an dem mir das FA den Gerichtsvollzieher schickt, ich werde jedenfalls KEIN Fax, Brief oder sonst irgendetwas senden.
Aber eines ist sicher, selbst wenn Du gezeichnet für's Leben bist:
... Du bist Analphabet ... hast nur einen Arm ... leidest am Tourette-Syndrom ... bist Faxpapiersüchtig
Mache Dir keine Sorgen, Finanzbeamter kannst Du immer noch werden!
Schönes Wochenende!
Donnerstag, 19. Oktober 2006
Des deutschen liebster Freund - das Automobil. Ja, auch ich darf so ein Gefährt mein eigen nennen. Ist die Welt nicht wunderbar? Es gibt (zugegeben etwas teueren) Treibstoff in Hülle und Fülle. Werkstätten voller kompetenter Mechaniker, schöne Landschaften und viele viele hübsche Straßen.
Alles könnte so schön, wenn da nicht das Heiligtum des deutschen Staates wäre. DAS FINANZAMT!! Das die jährlich zu entrichtende KFZ-Steuer lechzend in Empfang nimmt - wenn sie das denn wenigstens könnten. Wir drehen die Zeit 4 Jahre zurück. In einem Anfall von "alles-muss-anders-werden" wechselte ich 2002 meine Hausbank. Dieses teile ich auch ordungsgemäß dem hier ansässigen Finanzamt (FA Hameln) per Brief (diese netten Vordrucke die die Banken einem dann zur Verfügung stellen) mit. Ich hatte mir sogar die Mühe gemacht mein Kennzeichen UND meine Steuernummer vorsorglich auf dem Kärtchen zu vermerken, wir wollen ja nicht das der zuständige Beamte sein Hirn anstrengen muss. Dieses kleine, mit allen nötigen Informationen versehene, Kärtchen warf ich in Briefkasten des örtlichen Finanzamtes.
Super, auch das wäre erledigt - dachte ich. 4 Monate später bekam ich Post vom Finanzamt mit der Ankündigung der Zwangsvollstreckung wegen der offenen Forderung der KFZ-Steuer. Etwas verwirrt wähle ich die Nummer auf dem Schreiben unter der mit ein sehr grummeliger Herr erklärte, das sie die Steuer nicht abbuchen konnten, weil das Konto nicht mehr existierte. Nicht ohne die Belehrung hinterher zu schieben, das ich dafür zu sorgen habe, dass die Bankverbindung aktuell ist.
Aber das hatte ich doch. Wir erinnern uns:
[Searching for stored "Neue-Bank" activities] [Data found] [Show Data] - Kärtchen.....[vorhanden] - Kennzeichen.....[auf Karte geschrieben] - Steuernummer....[auf Karte geschrieben] - Bankdetaisl.....[bereits vorgedruckt - kontrolliert - stimmen] - Unterschrift.....[gemalt] - Karte eingeworden....[erledigt, alte Erinnerung "Kaugummi am Briefkasten des FA..IHHH"]
Ich erklärte ihm, das ich das getan hätte. Das war dem "Beamten aus Leidschaft" so ziemlich egal. Er beharrte auf dem Standpunkt, das ich das nicht gemacht hätte, sonst hätten die ja das Kärtchen. So langsam begann ich ihm zu glauben und begriff, das mir wohl eine geheimnisvolle Macht heimlich die Gedanken meines zweiten Ich aus dem Paralleluniversium eingepflanzt hatte.
So denn, ich nahm also das nette Schreiben des FA und überwies die Steuer auf das Konto des FA. Als ich das Schreiben wendete, befand ich auf der Rückseite ein Vordruck zum Lastschrifteinzug. Schon fertig ausgefüllt, mit Steuernummer, Kennzeichen und Namen. Ich brauchte nur noch meine Bankdaten einzutragen und unterschreiben. Dann noch der Hinweis, per Fax geht's auch, sowie eine fette Überschrift:
"Nutzen Sie die Vorteile des Lastschriftverfahrens und ersparen Sie uns und Ihnen Mehrarbeit!"
Prima!! Schnell hingepinselt, auf's Fax damit, Sendebeleg ausgedruckt und abgeheftet - FERTIG!!! Oh Freude!!!
Genau ein Jahr später, also 2003, bekam ich [TROMMELWIRBEL]
Eine Ankündigung der Zwangsvollstreckung wegen der offenen Forderung der KFZ-Steuer
Hää??? Wie, was, wo?! Ich kramte in meinem Ordner. Einzugsermächtigung und Faxbeleg raus, und die Nummer des FA gewählt. Was sagte er mir: Bank...Sorge zu tragen...MEIN FEHLER!!!
Halt, ich erklärte ihm das ich einen Faxbeleg habe, das ich es letzes Jahr zum FA gefaxt habe. Das ignorierte er und warf ein, das es nicht hier ist und es mein Fehler sei.
Das Spiel begann von vorn, ich überwies die Steuer und nahm WIEDER die Rückseite des Schreibens, auf dem mir WIEDER der tolle Satz ins Auge stach:
"Nutzen Sie die Vorteile des Lastschriftverfahrens und ersparen Sie uns und Ihnen Mehrarbeit!"
Ich schmierte meine Details erneut drauf und schickte den ganzen Kram, AUF MEINE KOSTEN, per Post. Endlich RUHE!!!!
Aber ich hatte nicht mit der Unfähigkeit deutscher Beamter gerechnet. 2004, ein Jahr später, wieder das gleiche Spielchen. Ankündingung der Zwangsvollstreckung, Anruf, Sorgfaltspflicht, mein Fehler!!!!
Wieder eine manuelle Überweisung, wieder das SCHEISS DING ausfüllen aber dieses Mal gab ich es persönlich an der Info des FA und lies mit den Empfang auf einer Kopie bestätigen.
2005!! Ihr wisst was kommt, genau DAS GLEICHE WIEDER. Ich marschierte zum FA, in der Hand:
- den Faxbeleg von 2002 - die Empfangsbestätigung von 2004
Den ganzen Kram knallte ich der Dame auf den Tisch und erklärte ihr (sehr unfreundlich) mit allen Details, z.B. das es immer mein Fehler war, was mich bedrückt.
Aber sie meinte nur lapidar "Das kann doch mal passieren". Is klar, das nächste mal wenn ich 3 Jahre in folge Steuern hinterziehe sage ich dem Richter auch "Das kann doch mal passieren, Keule!"
Ich überzeugte mich davon, das sie meine Daten in den Computer einhackte und verabschiedete mich dann, ich meine mich zu erinnern, mit den Worten "Wie in Asterix erobert Rom - das Haus, das Verrückte macht".
Ob das schlau war?! Nein war es nicht!! Vor 3 Tagen bekam ich Post vom FA. Und was steht da wohl drin?!
Genau, die Ankündigung der Zwangsvollstreckung wegen.. ach ihr wisst schon!
WOLLEN DIE MICH VERARSCHEN?! Arbeiten da nur Talentschwache und geistige Minderbemittelte?! Ich rief wieder an, dieses Mal bei Frau Padberg vom FA Hameln und erzählte ihr meine "4-Jahres Odyssee". Und fragte sie was ich denn noch tun soll? Soll ich meine Bankverbindung bei ihr im Büro als Haggy-Gramm vorsingen, oder möchte sie sie in Gedichtform mit einer persönlichen Widmung?! Sie versprach mir, dass sie sie (gleich nachdem mein Fax vorliegt!!) eintragen werde.
Dieses mal werde ich NICHT überweisen sondern warten, bis sie abbuchen!!
Natürlich darf auf dem letzten Schreiben auch mein Lieblingssatz nicht fehlen!
"Nutzen Sie die Vorteile des Lastschriftverfahrens und ersparen Sie uns und Ihnen Mehrarbeit!"
Ich habe noch nie in einem Satz soviel Hohn und Spott gesehen.
Vielleicht sollten sie den Satz ändern, in:
"Nutzen Sie die Nachteile des Lastschriftverfahrens und bereiten sie sich Mehrarbeit!"
Sonntag, 15. Oktober 2006
Fernsehen ist nicht gut, und zuviel Fernsehen schon gar nicht! Das habe ich gestern wieder gemerkt. Auf einem unserer heißgeliebten Privatsender habe ich eine Reportage über die modernen Hilfssheriffs gefunden...ähhh, gesehen! Die Politessen aus Duisburg!
Wenn es nicht so furchtbar traurig wäre, dann würde dieses Stück in jedem Theater als Melodram sehr gut ankommen. In den Hauptrollen drei Damen die mit Leib und Seele Deutschlands Autofahrer benachtei... sorry... belehren wollen!
Mir sträubten sich die Nackenhaare, als eine der Damen im Gespräch mit Ihren Kolleginen folgenden Satz von sich gab:
"Und wenn mich ma' einer anpackt, da kenne ich nix, dann geh' ich sofort nach'm Anwalt!"
Arrrggghh!!!!! NACH'M ANWALT?!?! Und soetwas will mir ein Ticket ausstellen, weil mein Spiegel 0,01cm über die Parkbegrenzung hinausragt?!
Nachdem ich die Sendung bis zum Schluss sah, und weitere Klopfer dieser Art folgten, stellten sich mir drei Fragen:
1) War das vielleicht eine Comedysendung und ich hab's nicht gemerkt? 2) Sollte ich meinen Fernseher spenden? 3) Warum war ich noch nie in Duisburg?!
Guten Abend!
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